Meinungsaustausch zu Klimaanpassung in Weinheim

FDP-Kreisrat Herold befürwortete Laubengänge und Passerellen

FDP-Kreisrat Dietrich Herold (Foto: Dietrich Herold)

Der jüngste „Klimaschutz-Talk“ des Rhein-Neckar-Kreises, organisiert von der Geschäftsstelle Klimaschutz des Landratsamtes im Alten Rathaus in Weinheim, stellte das Generalthema Klimaanpassung in den drei Themenbereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Städtebau in den Mittelpunkt des Meinungsaustauschs. Landrat Stefan Dallinger, der kurz nach seinem Amtsantritt das 2012 einstimmig beschlossene Klimaschutzkonzept des Rhein-Neckar-Kreises initiiert hatte, begrüßte die rund 50 Teilnehmer, zu denen Vertreter aller Kreistagsfraktionen sowie zivilgesellschaftliche Akteure zählten.

Zunächst gab es einen Impulsvortrag durch den stellvertretenden Leiter des Kreisforstamtes, Christian Tubach. Er zeigte die Auswirkungen der klimawandelbedingten Trockenschäden in den Beständen des Kreisforstes auf. Kiefern und Buchen weisen eine hohe Schadensquote auf und müssen durch Neupflanzungen von Baumarten, die hitzeresistenter sind, ersetzt werden. Demzufolge konzentriert sich der Holzeinschlag auf die Entnahme toter bzw. absterbender Gehölze. Künftig werden Elsbeere und Feldahorn und besondere Eichensorten das Landschaftsbild prägen. Anschließend wurden die Möglichkeiten der Klimaanpassung auf den Gebieten Gesundheit, Städtebau und Landwirtschaft mit den jeweiligen Experten aus den entsprechenden Ämtern diskutiert.

Beim Städtebau können Begrünungsmaßnahmen die Temperaturen in einem Straßenzug um ca. 5° senken. Kreisrat Dietrich Herold, der als Vertreter der FDP-Fraktion an der Veranstaltung teilnahm, schlug vor, bei Bestandsveränderungen Laubengänge und Passerellen in der Neubebauung vorzusehen, um Beschattungen, aber auch innerörtliche Querungen – „kurze Wege“ – zu schaffen.

Am „Landwirtschafts-Tisch“ wurde das Problem des steigenden Wasserbedarfs bei sinkenden Grundwasserpegeln diskutiert. Seit einiger Zeit versucht man, auch hier die Klimaanpassung mit neuen Getreidesorten zu erleichtern. Problematisch wirke sich der unkontrollierte Wasserverbrauch aufgrund kostenloser Entnahme aus. Neue Technologien können einen gezielten und dosierten Grundwasserverbrauch steuern.

In der Diskussionsrunde zum Thema Gesundheit lag der Fokus auf dem Hitzeschutz. Im Mittelpunkt stehen hier Menschen höheren Alters und mit gesundheitlichen Problemen, Kinder, Arbeiter im Freien, etwa Erntehelfer, Bauarbeiter, Zustelldienste. Kreisrat Herold sprach verstärkte Informationen der Bevölkerung in den Gemeinden an, wie sie sich in den Hitzeschutz-Tipps des Kreises finden: Wo finde ich kühle Plätze zum Verweilen innerhalb der Gemeinde, wo finde ich bei Bedarf Trinkwasser? Der „Klimaschutz-Talk“ war ein Forum mit wertvollen Beiträgen sowohl für die Experten als auch für die ehrenamtlich politisch Verantwortlichen im Kreis und in den Kommunen. Kreisrat Herold dankte der Geschäftsstelle Klimaschutz für die ausgezeichnete Organisation und den Experten für die wichtigen Impulse und Informationen.