FDP-Landtagskandidat im Wahlkreis Wiesloch plädiert für technische Filterlösung
Die Corona-Verordnung der Landesregierung Baden-Württemberg regelt, dass an den weiterführenden Schulen ab Klasse 5 und an beruflichen Schulen außerhalb des Unterrichts eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Nach den verbindlichen Hygienehinweisen des Kultusministeriums ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht nicht erforderlich, aber zulässig. Es ist zu befürchten, dass bei einem erneuten Anstieg der Fallzahlen die Maskenpflicht auch auf den Unterricht ausgeweitet wird wie in Bayern.
Die FDP kritisiert dies scharf. Zum einen hat sich gezeigt, dass Schulen und Kindergärten nicht die Orte sind, von denen eine große Gefahr ausgeht. Sogenannte Superspreader-Events finden eher im privaten Umfeld – z.B. durch Feiern – statt. Zum anderen ist ein effektiver Unterricht mit einer Gesichtsmaske nicht umsetzbar. Besonders Sprachunterricht erfordert einen unbedeckten Mund. Die FDP fordert daher, technische Voraussetzungen zu schaffen, die das Infektionsrisiko verringern. Durch den Einsatz von Filtergeräten kann die Virenkonzentration so gesenkt werden, dass das Infektionsrisiko für Schüler und Lehrer so gering ist wie beim Tragen einer Maske. Teure Geräte schaffen es in wenigen Minuten, die Luft in einem Klassenzimmer zu reinigen. In den Schwebestoff-Filtern bleiben zu 99,99 Prozent Viren und Bakterien hängen. Zusätzlich erhitzt die Anlage den Filter auf etwa 100 Grad, um die gesundheitsgefährdenden Erreger abzutöten. Sechs- bis achtmal pro Tag kann die Luft eines Klassenraums auf diese Weise komplett gereinigt werden. Damit werden durch Aerosole verursachte Infektionen weitestgehend verhindert. Günstigere Anlagen können etwa 50% der Viren aus der Luft herausfiltern. Das entspricht einer einfachen Maske.
Der liberale Landtagskandidat im Wahlkreis Wiesloch, Prof. Dr. Thorsten Krings, erklärt dazu: „Eine Maskenpflicht im Unterricht ist aus pädagogischer Sicht wenig zielführend – insbesondere dann, wenn es technische Lösungen gibt, die besser sind. Aber hier zeigt sich wieder einmal, dass die Bundes- und die Landesregierung in ihren jeweiligen Corona-Paketen lieber Wohltaten verteilen, statt sinnvoll zu investieren. Es wäre nachhaltiger gewesen, in die Prävention zu investieren, statt die Mehrwertsteuer zu senken. Letztere Maßnahme wird verpuffen, aber Präventionsmaßnahmen zur Sicherheit unserer Kinder müssen Vorrang haben.“ Experten rechnen damit, dass eine Ausstattung aller Schulen in Deutschland mit Filteranlagen je nach Qualität bis zu 1,5 Mrd. Euro kosten würde. Die Kosten für die volkswirtschaftlich äußerst umstrittene Mehrwertsteuersenkung liegen dagegen bei ca. 20 Mrd. Euro.