Ulrike von Eicke aus Schriesheim ist Zweitkandidatin
Schriesheim. 13 Stimmberechtigte trafen sich im Vereinsraum der Schriesheimer Mehrzweckhalle und wählten unter der Leitung des Chefs des FDP-Ortsverbands Hirschberg und stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden Andreas Maier sowie in Anwesenheit des FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg einstimmig den FDP-Kreisverbandsvorsitzenden Alexander Kohl aus Heiligkreuzsteinach zum FDP-Kandidaten im Wahlkreis Weinheim für die Landtagswahl am 14.03.2021. Maier konnte auch den 2. Vorsitzenden der Christlichen Liberalen Baden-Württemberg Dr. Matthias Spanier hierbei begrüßen.
Für die meisten Teilnehmer war es die erste Versammlung seit langem und unter „Corona-Bedingungen“: Im Eingangsbereich war Desinfektionsmittel aufgestellt, und die Stuhlabstände waren mit dem bereitliegenden Maßband exakt ausgemessen worden. Mit geöffneten Fenstern und offener Tür war auch die Belüftung perfekt!
Ohne Gegenkandidaten verbrachten die Wahlberechtigten im Wahlkreis Weinheim einen nur fast diskussionsfreien Abend. Es wurde deutlich, dass Politik, wenn sie erfolgreich sein will, Teamarbeit sein muss.
Alexander Kohl betonte in seiner Bewerbungsrede die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Sie seien für ihn aktuell das zentrale Thema liberaler Landespolitik. Momentan gebe der Staat große Summen für Wirtschaftsförderung aus. „Aber als Liberale wissen wir, dass nach der Corona-Ausgabenschwemme das große Aufwischen in Form von zusätzlichen Steuern und Gebühren kommen wird“, mahnte Kohl. Viele kleine Unternehmen seien schon vor der Covid-19-Krise unter Druck gewesen und müßten jetzt schließen. Kohl erklärte: „Corona war aber nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“. Im Landtag wolle er sich deshalb für Entbürokratisierung einsetzen. „Als Liberale setzen wir aus Erfahrung auf einen Markt, in dem der Wettbewerb unter fairen Bedingungen funktioniert“, konstatierte er.
Eine weitere Herausforderung für die liberale Landespolitik sah Kohl im Bereich Bildung: „Jeder Schüler muss die gleichen Chancen bekommen, um auf seinem eigenen Weg alles erreichen zu können.“ Er ging auf die Frage ein, wie das Bildungsniveau zu verbessern sei. Zentraler Punkt für die FDP sei die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung. Nur mit deutlich mehr Mitsprache der Lehrer könne verhindert werden, dass allzu ehrgeizige Eltern ihre Kinder überfordern, dass das Leistungsniveau am Gymnasium nicht allzu unterschiedlich wird und die Wertschätzung der restlichen Schularten sinkt. Darüber wurde im Saal bei der Vorstellung der Schriesheimer Stadträtin und ehemaligen Elternbeiratsvorsitzenden des Kurpfalz-Gymnasiums Schriesheim, Ulrike von Eicke, die letztlich bei einer Enthaltung als Zweitkandidatin gewählt wurde, durchaus lebhaft diskutiert. Von Eicke nahm dies sportlich und konstatierte: „Lebhaft diskutieren, das wollen wir Liberale doch so!“ Außerdem wies sie darauf hin, dass jede weiterführende Schule die Möglichkeit haben müsse, ggf. eine der verbindlichen Grundschulempfehlung nicht entsprechende andere Entscheidung bei der Aufnahme von Schülern zu treffen. Diese Forderung hat übrigens beim FDP-Landesparteitag am 18.07.2020 Eingang in das Landtagswahlprogramm der Freien Demokraten gefunden.