FDP-Landtagskandidat im Wahlkreis 37 (Wiesloch) sprach online mit Studenten
Der FDP-Landtagskandidat im Wahlkreis 37 (Wiesloch) Prof. Dr. Thorsten Krings hatte Studenten zu einer digitalen Corona-Sprechstunde eingeladen. Mit Richard Muckle nahm ein Erstsemester teil und mit Arved Oestringer ein Student im Master-Studium.
Beide berichteten, dass die Professoren nach dem Überwinden vor allem technischer Schwierigkeiten Studenten die Möglichkeit zur Teilnahme an Online-Vorlesung geben und auch entsprechende didaktische Konzepte entwickelt haben. Obschon beide die Leistungen ihrer Hochschulen auf diesem Gebiet anerkannten, wiesen sie auf Grenzen des digitalen Formats hin. Der Historiker Arved Oestringer sah bei konkreten Studieninhalten das virtuelle Lernen als nicht praktikabel an. „In der Archivkunde muss man einfach mir mit Originaldokumenten arbeiten. Da reicht ein Bild auf dem Monitor nicht aus.“ führte er aus. Beide vermissten vor allem den Austausch mit anderen Studenten.
Schlechte Noten stellten beide jedoch der Landespolitik aus. Insbesondere die mangelhafte Verfügbarkeit von schnellem Internet im ländlichen Raum erschwere es vielen Studenten, sich aktiv in Online-Vorlesungen einzubringen. Dies konnte der Hochschulprofessor Krings aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch habe das Land die Universitäten viel zu lange in dem Glauben gelassen, dass sie im Wintersemester Präsenzlehre durchführen könnten. Die Anordnung der Einstellung des Präsenzvorlesungsbetriebs kam dann relativ überraschend. Vor allem hatte das Kultusministerium kein Konzept, wie mit Prüfungsleistungen umzugehen ist. „Wir weichen momentan sehr viel auf alternative Prüfungsformen aus“, erläuterte Richard Muckle. Beide forderten einen Fahrplan zur Rückkehr zu zumindest hybriden Veranstaltungsformen. „Aber was nutzt das beste Hygienekonzept, wenn Busse und Bahnen überfüllt sind?“ gab Muckle zu bedenken. In der Summe waren beide sich einig, dass zwar dank des Engagements der Universitäten ein Lehrbetrieb aufrechterhalten werden kann, dass jedoch die Zeit seit Mai nicht genutzt wurde, um gemeinsam mit den Hochschulen digitale Konzepte zu erarbeiten und vor allem eine Rechtsgrundlage für Prüfungen in der Coronazeit zu schaffen.
Der liberale Landtagskandidat legte dann dar, dass die Novelle des Landeshochschulgesetzes weder das Thema Corona im Spezifischen noch die Digitalisierung der Lehre im Allgemeinen betrachtet. „Da wird viel gegendert und wenig Konkretes gesagt“, kritisierte Prof. Krings die Gesetzesnovelle. Er betonte nochmals, dass er sich für ein elternunabhängiges Bafög einsetze, da gerade die Krise gezeigt hat, wie leicht Studenten unverschuldet in finanzielle Not geraten können.