FDP-Kreistagsfraktion Rhein-Neckar fordert kontinuierliche Ermittlung der Auslastung
Kurzzeit-Betreuungsplätze dienen dazu, Menschen mit Behinderung, die zu Hause bei Verwandten oder Freunden leben, eine zeitlich begrenzte Unterbringung mit Übernachtung zu ermöglichen, um die betreuenden Angehörigen zu entlasten. Die Angebote sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger oder mehrfacher Behinderung gedacht, die privat wohnen. Sie werden in der Regel dann relevant, wenn die Betreuungspersonen vorübergehend (z.B. bei Urlaub, Krankheit, Kur) Entlastung benötigen. In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses des Kreistags wurde über den aktuellen Ausbaustand im Rhein-Neckar-Kreis (RNK) berichtet. Von 2003 bis 2017 standen in Wiesloch acht Plätze zur Verfügung. Als diese durch Schließung der entsprechenden Einrichtung weggefallen waren, entwickelte die Sozialplanung des Landratsamtes gemeinsam mit Einrichtungen der Eingliederungshilfe eine Strategie, die seither realisiert wird und noch nicht abgeschlossen ist. In den insgesamt fünf Planungsräumen des RNK gibt es inzwischen 18 Kurzzeit-Betreuungsplätze, davon die Hälfte im Planungsraum Weinheim. Acht weitere Plätze sind geplant und sollen ab nächstem Jahr zur Verfügung stehen. Bezüglich der Auslastung der bestehenden Plätze wurde im Sozialausschuss berichtet, dass die vorhandenen Kapazitäten „an der Wirklichkeit geplant und realisiert“ seien. Die Kurzzeit-Betreuungsplätze seien „gut ausgelastet, mit Belegungsspitzen in den Urlaubs- und Ferienzeiten“. Eine aktuelle Abfrage bei den Trägern der Einrichtungen habe die Annahme bestätigt, dass auch die aktuell entstehenden Plätze in einem hohen Maße belegt werden und somit ein bedarfsgerechtes Angebot im Rhein-Neckar-Kreis vorgehalten wird.
Für die FDP-Kreistagsfraktion begrüßte Kreisrat Dietrich Herold die seit 2017 erfolgte Schaffung von 18 und die Planung weiterer acht Kurzzeit-Betreuungsplätze als richtige und wichtige Maßnahme zur zeitweisen Entlastung pflegender und betreuender Angehöriger. Sinnvoll sei auch die relativ gleichmäßige Erreichbarkeit der Plätze in den fünf Planungsräumen des Rhein-Neckar-Kreises. Insgesamt sieht die FDP-Kreistagsfraktion den derzeitigen Ausbau- und Planungsstand als Zwischenschritt auf dem Weg zu einer bestmöglichen kreisweiten Versorgung. Die Auslastung der Plätze solle kontinuierlich ermittelt werden, um rechtzeitig fehlende Kapazitäten ausgleichen zu können.