Weibliche Stimmen sind interessanter

v.l.: Helga Bender, Ulrike von Eicke, Andrea Reister, Nathalie Schuhmacher-Grauer

FDP und Liberale Frauen Kurpfalz luden zu einem Seminar zum Thema „Rhetorik für Frauen“ ein

31 Frauen kamen am 20.11.2018 trotz eisigen Ostwindes zur Klubgaststätte „Zum Achter“ in Heidelberg, um mehr über Rhetorik zu lernen.

Die kurze Begrüßung übernahm Ulrike von Eicke, Mitglied des Kreisvorstandes der FDP Rhein-Neckar und der Liberalen Frauen Kurpfalz, die das Seminar gemeinsam mit Nathalie Schuhmacher-Grauer, der Hauptreferentin des Abends, organisiert hatte.

„Der Frauenanteil der FDP im Bundestag ist bekannterweise gering. Doch hier in der Kurpfalz gibt es engagierte Frauen, die sich für liberale Ideen einsetzen“, betonte sie zum Einstieg. Und dazu gehört es, Frauen zu ermutigen und mit rhetorischem Rüstzeug auszustatten.

Dass die beiden Referentinnen Ihr Handwerk verstanden, war allen schnell klar!

Sowohl Nathalie Schuhmacher-Grauer, Gymnasiallehrerin, Kommunikations- und Verhaltenscoach, als auch Ute Frey, Schulsozialarbeiterin und Coach für Neuro-Linguistisches Programmieren, verpackten die theoretischen und praktischen Informationen geschickt in unterhaltsame Beispiele.

Rhetorik ist die Kunst, Menschen durch Reden zu überzeugen. Doch der Inhalt des Gesagten ist dabei nur eine Komponente. Ebenso wichtig ist die Kommunikation über die Stimme. Stimmen, die lebendig und farbenfroh sind, werden vom Hörer als abwechslungsreich und interessant erlebt. Und da sind Frauen im Vorteil, betonte Schuhmacher-Grauer. Leider verbindet unsere Gesellschaft Kompetenz mit tiefen Stimmen und Frauen befürchten deshalb oft, piepsig zu klingen. Aber mit Sprechspannung, Körperspannung und deutlichen Gesten gelingt es auch Frauen, überzeugend zu sein.

„Seien Sie authentisch“ war der Tipp von Ute Frey in ihrem Beitrag über nonverbale Kommunikation. Und: „Achten Sie weniger auf Ihr Beziehungs- oder Appell-Ohr! Wenn jemand sagt: ‚Hier ist es kalt‘, müssen Sie nicht sofort aufspringen und das Fenster schließen!“ Oft lässt sich Aufregung nicht verbergen. „Mann kann ein blutendes Tier in ein Haifischbecken werfen, aber gegen den Blick auf  hektische rote Flecken am Hals kann ein Rollkragenpullover Wunder wirken!“, betonte Ute Frey.

Nach einer Pause mit Laugenstangen und Sekt leisteten die Referentinnen „Erste Hilfe für schwarze Rhetorik“. Wie geht man beispielsweise mit Killerphrasen um?„Killerphrasen sind wie Matschbomben und müssen schnell zurückgeworfen werden. Mehr als 3 Sekunden darf es nicht dauern, um auf einen Einwurf wie ‚typisch Ute‘ zu reagieren“, empfahl Ute Frey. „Airbag-Sätze“ helfen schnell zu reagieren. Die Einwürfe „Ist das so?“, „Ach was?“ oder „Interessant?“ entschärfen Killerphrasen wirksam.

Um 21:15 Uhr endete der offizielle Teil. Zahlreiche Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit, sich mit Fragen an die Referentinnen zu wenden oder den beiden für den interessanten Vortrag zu danken. Und die Reihe der Vorträge wird fortgesetzt. Schon am 19.1.2019 laden die Liberalen erneut zu einer Veranstaltung zum Thema „Social Media“ nach Hirschberg, Alte Villa, ein.