Kreisräte informierten sich am Kehrgraben zwischen Reilingen und St. Leon-Rot
Im Anschluss an eine Fraktionssitzung besuchte die FDP-Kreistagsfraktion Rhein-Neckar den Kehrgraben zwischen Reilingen und St. Leon-Rot. Landwirt und Kreisrat Peter Schell erläuterte die Funktion dieses Zuflusses zum Kraichbachs als Wasserspeicher in früheren Jahren.
Durch den Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar wird auf die Bedeutung der Kleingewässer als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, zur Erhöhung der Artenvielfalt und als wichtiger Wasserspeicher für trockene Zeiten hingewiesen. Intakte Moore speichern zudem viel CO2. Die Idee, bei Starkregenereignissen ausgetrocknete Entwässerungsgräben ehemaliger Nasswiesen vor allem im Rhein- und Neckarvorland zu fluten und das schnell abfließende Wasser zu Gunsten des Grundwasserspiegels zurückzuhalten, könnte dazu beitragen, die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen abzumildern und die ökologische Vielfalt der Region zu fördern. Unseren Landwirten und Obstbauern mit wachsenden Wasserbedarf kommen solche Maßnahmen auch im Zusammenhang mit den geforderten Stilllegungen landwirtschaftlicher Nutzflächen (GLÖZ 8-Brachen) entgegen.
Als hervorragend geeignetes Beispiel und wichtigen Schritt sieht die FDP-Kreistagsfraktion in den Gemarkungen Hockenheim, Reilingen und St. Leon-Rot die Wiedervernässung des Kehrgrabens, um die Biodiversität zu erhalten und das Ökosystem zu schützen. Die Renaturierung des ehemaligen Entwässerungsgrabens könnte auch helfen, Gebäudesetzungen und Selbstentzündung von ehemaligen Moorflächen zu verhindern.
Mit dem aktuellen Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) unterstützt der Bund Länder und Gemeinden, vor Ort für systematische und flächendeckende Klimaanpassung zu sorgen. „Dazu gehören der Schutz besonders verletzlicher Menschen vor den Folgen von Dürren, Hitzewellen, Starkregen, Überflutungen, Biodiversitätsverlust und dem Anstieg des Meeresspiegel“ heißt es in den ANK-Richtlinien. Die FDP-Kreistagsfraktion hält es für wichtig, dass die Untere Naturschutzbehörde und das Amt für Landwirtschaft die Gemeinden offensiv berät, auf potentielle Flächen hinweist und die Umsetzung überwacht, damit die beabsichtigten Ziele erreicht und unerwünschte Nebenwirkungen minimiert werden. Der Kehrgraben bietet sich hierfür geradezu an.