„Der Erfolg hat viele Väter“
Der jüngste Vor-Ort-Besuch der FDP-Kreistagsfraktion hatte Brombach zum Ziel. Dort waren die Liberalen nicht zum ersten Mal. Vor zwei Jahren nahmen sie sich vor, die dortige Bürgerinitiative zu unterstützen, die sich für den Ausbau des Verbindungsweges zwischen Brombach und Heddesbach engagiert. Dieser knapp 3 km lange Weg war für den öffentlichen Verkehr gesperrt worden, weil er mehr und mehr in einen desolaten Zustand geraten war. Seither müssen die Brombacher und alle, die in diesen idyllisch, aber abseits gelegenen Teil der Stadt Eberbach wollen, über eine einzige, ebenfalls sanierungsbedürftige Straße in bzw. aus Richtung Hirschhorn fahren, was einen Umweg von je 11 km hin und zurück bedeutet.
Die FDP-Fraktion hatte im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft für eine gemeinsame Finanzierung der Straßenbaumaßnahme geworben, an der sich die betroffenen Gemeinden, der Rhein-Neckar-Kreis, der hessische Kreis Bergstraße (da die sanierungsbedürftige einzige Verbindungsstraße Brombach-Hirschhorn weitestgehend auf hessischem Gebiet liegt und während der Sanierung eine Umleitungsstraße hätte angelegt werden müssen) sowie die privaten Waldbesitzer als Anrainer des auszubauenden Weges beteiligen sollten. Die Liberalen stießen damit auf Ablehnung im Ausschuss, fanden aber in den Medien Beachtung, was zu einem erfreulichen Umdenken und Umschwenken im Kreistag führte, vorneweg beim Eberbacher Bürgermeister Peter Reichert und bei Landrat Stefan Dallinger, der auf die Idee kam, den Wegeausbau im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens durchzuführen. Auch die Hessen wurden überzeugt, dass der Ausbau eines bestehenden Weges besser sei als die Anlage einer Umfahrungsstraße und deren Rückbau nach Abschluss der Sanierung der von Hessen zu unterhaltenden Straße. Daher beteiligt sich Hessen ebenfalls an den Kosten. Somit hat der von der FDP-Kreistagsfraktion angestrebte Erfolg viele Väter, stellten die liberalen Kreisräte gegenüber Ortsvorsteher Viktor Hartmann in Brombach erfreut fest. Hartmann selbst meinte, die Unterstützung und Initiative der Freien Demokraten sei in Brombach nicht vergessen. Claudia Felden, die Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag, betonte, der Einsatz für Brombach stehe beispielhaft für den Willen der Kreistags-Liberalen, die Wohn- und Arbeitssituation der Kreiseinwohner im ländlichen Raum zu verbessern. Dazu zähle entscheidend eine intakte Verkehrsinfrastruktur – auch in wenig frequentierten Gegenden und ein attraktiver ÖPNV und sowie ein zukunftsfähiges Glasfasernetz.
Die topographische Lage Brombachs mit einer einzigen Straßenanbindung über Hessen nach Eberbach war und ist gerade mit Blick auf mögliche witterungsbedingte Sperrungen fatal und nicht hinnehmbar. Das wird sich ändern. Das Amt für Flurneuordnung hat eine Ausbau- und Finanzierungsplanung erstellt. Für den geplanten einstreifigen Verbindungsweg mit 3,5 m Fahrbahnbreite und je einen Meter Schotterbankett werden insgesamt 1,7 Mio. Euro veranschlagt. Landrat Dallinger hat erklärt, dass durch die großzügige Landesförderung und Beiträge des Rhein-Neckar-Kreises, des hessischen Bergstraßen-Kreises und der betroffenen Kommunen die Finanzierung des Projektes gesichert sei. Mit dem Baubeginn wird diesen Herbst gerechnet. Die Fertigstellung wird für das nächste Jahr erwartet. Dann werden die Brombacher ihren Erfolg mit dessen „vielen Vätern“ feiern, meinte Kreisrätin Felden. Ganz wunschlos sind die Brombacher jedoch trotz der positiven Wendung nicht, denn Ortsvorsteher Hartmann verwies auf die erhaltenswerten freigelegten Sandsteinmauern im Brombacher Tal. Diese seien zu 90 % Landeseigentum. Und die ehemalige Schule soll zu einem funktionsgerechten Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut werden, zum Treffpunkt für die Einwohner und Heimstätte für die örtlichen Vereine. Die FDP-Kreistagsfraktion, so Kreisrat Dietrich Herold abschließend, werde die Situation Brombachs auch künftig im Auge behalten und auch künftig zu einem Vor-Ort-Besuch hierher kommen.