Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand
Seit vielen Jahren besucht die FDP-Fraktion Rhein Neckar Kreiseinrichtungen, um sich vor Ort ein persönliches Bild über die jeweilige aktuelle Situation zu verschaffen und mit den Verantwortlichen und Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. Da in der Sommerpause eine schon länger geplante Visite der FDP-Kreistagsfraktion München-Land verwirklicht werden konnte, informierten sich Mitglieder beider Fraktionen im AVR-Verwaltungsgebäude in Sinsheim, wo auch der Eigenbetrieb Bau, Vermögen und Informationstechnik (EBVIT) des Rhein-Neckar-Kreises (RNK) seinen Sitz hat.
Im EBVIT hat der RNK sein gesamtes Bau- und Immobilienmanagement sowie die Informationstechnik zusammengefasst. Damit sollen Kostentransparenz und Energiemanagement optimiert werden. EBVIT arbeitet mit einem eigenen Wirtschaftsplan, der die Vermögenserhaltung und -mehrung durch Investitionen im Vordergrund sieht. Ralf Schmidt, Betriebsleiter Bau, und Fred Gallian, stv. Geschäftsbereichsleiter Bau, begrüßten die Gäste aus München und die RNK-Kreisräte Claudia Felden, Dietrich Herold und Peter Schell, die sich insbesondere für das Thema Energiemanagement interessierten. Mit seinem Vortrag auf der Grundlage des Energieberichtes für die kreiseigenen Immobilien traf Fred Gallian genau den Punkt, den auch die Kreistags-Liberalen aus München-Land als vorbildlich und beispielgebend bezeichneten. Mit der Louise Otto-Peters-Schule Hockenheim (LOPS) hat der RNK ein Vorzeigeobjekt, mit der die Energieeffizienz eines „Effizienzhauses plus“ besonders anschaulich und eindrucksvoll dargestellt werden kann. „Effizienzhaus plus“ bedeutet, dass mehr Energie produziert als selbst verbraucht wird.
Der Energiebericht des RNK wird seit 2010 jährlich fortgeschrieben. Er umfasst sechs Berufsschul- und vier Sonderschul-Standorte, neun Verwaltungsgebäude sowie fünf Straßenmeistereien und hat die jährlichen Verbrauchswerte für Wärme, Strom und Wasser zum Inhalt. Der RNK investiert im Rahmen seines Klimaschutzkonzeptes, das die FDP-Fraktion von Anfang an unterstützt, jährlich Klimaschutzmittel zur Energieeffizienzsteigerung der kreiseigenen Gebäude. Ein Blick auf den Energieverbrauch zeigt die positive Wirkung dieser Maßnahmen. Die Corona-Pandemie hatte jedoch wegen der Lockdowns zu Verwerfungen geführt. Einsparungen durch Effizienzmaßnahmen standen Mehrverbräuchen gegenüber. Auf der einen Seite führten Home-Office und Online-Unterricht zu einer geringeren Nutzung der Liegenschaften und zu einem geringeren Wasserverbrauch. Andererseits musste mehr gelüftet werden, technische Geräte mussten auch bei geringerer personeller Belegung betriebsbereit sein. Auch eine Grundtemperatur musste beibehalten werden. Dies alles führte zu keiner Einsparung im Wärmebereich, jedoch im Wasserbereich und beim Strom. Die Gesamtkosten liegen im langjährigen Mittel bei ca. 2,5 Mio. €.
Mit Blick auf die Energiepreissteigerungen infolge des Ukraine-Krieges zeigte Fred Gallian anhand der Neubauten im Passivhausstandard (neben der LOPS Hockenheim auch das Verwaltungsgebäude in Weinheim), welche Rolle Gebäudeleittechnik und Gebäudedämmung bei der Kostenentwicklung spielen. Hier kommt der zentralen Steuerung und Überwachung der Energiezufuhr eine zusätzliche Bedeutung zu. Nicht minder wichtig ist die verfahrenstechnische Begleitung bei Neubau- oder Sanierungsmaßnahmen. Hinsichtlich der CO2-Emissionen ist seit 2010 eine deutliche Reduktion zu verzeichnen. Die Absenkung beträgt rund 15% (bis 2020) und wurde durch energetisch wirksame Sanierung und Änderungen in der Wärmeversorgung durch verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger bewirkt.
Die Kreistags-Liberalen aus dem Landkreis München-Land können, so ihr Sprecher Dr. Manfred Riederle, zahlreiche Anregungen mit nach Bayern nehmen und zeigten sich sehr beeindruckt von den Leistungen und Zielen des EBVIT im RNK, und die Mitglieder der FDP-Kreistagsfraktion Rhein-Neckar sehen sich dadurch darin bestätigt, mit dem Klimaschutzkonzept im Rhein-Neckar-Kreis auf gutem und zielführendem Weg zu sein, wie Vorsitzende Claudia Felden in ihren Dankesworten an Fred Gallian betonte. (DH)